Jakob REGNART
I. 3.

Nun bin ich einmal frey von liebes banden
und thu jetzund allein nach kurtzweil ringen
des mag ich wol mit lust ein liedlein singen.

Kein trauren ist bey mir nicht mehr vorhanden
vor freuden thut mir oft mein hertz auffspringen,
des mag ich wol mit lust ein liedlein singen.

In lieb hab ich der gfahr vil erstanden,
drein ich hinfür nicht mehr werd sein zu bringen,
des mag ich wol mit lust ein liedlein singen.

Drumb all die ir seit mit lieb umbgeben,
zu wenden wiederumb befleist uns eben.
so lieb euch immer ist euer leib und leben.


Jakob REGNART
I. 7.

Nun hab ich doch einmal erlebt die Stund,
In deren ich mich rümen mag gut rund,
Da ich sey gantz von liebes sucht gesund.

Daher ich jetzt ohn alles trauren bin,
Will auch allzeit erhalten solchen sinn,
Mein lieb und leid seind allzu gleich dahin.

Hievohr hab getrawet spatt und fru,
Auch nicht ein stund können gehaben ruh;
Ich wei, da sie mir hat gelacht dazu.

Drumb soll in leid kein mensch verzagen nicht,
Sonder zu Gott setzen sein zuversicht.
Im sey gedanckt, er hatt also gericht.